Fassungen für Edelsteine

Fassungen für Edelsteine

Fassungen für Edelsteine

Edelsteinfassungen dienen dazu, selbst kleinste Schmucksteine oder Brillanten sicher und stabil an einem Schmuckstück zu befestigen. Zugleich soll die Fassung möglichst wenig Fläche des kostbaren Edelsteins verdecken, um dessen Strahlkraft nicht zu mindern. Der individuelle Charakter jedes einzelnen Steins ist zu unterstreichen und seine Form ist zu berücksichtigen. So sind Fassungen für Edelsteine selbst kleine Kunstwerke und Meisterleistungen der Juwelierskunst.

Im Laufe der Geschichte hat sich die Kunst der Edelsteinfassungen stark verändert. Während die ältesten Fassungen meist aus einfachen Metallbändern bestanden, sind wir heute in der Lage, feinste Drähte aus Gold zu fertigen, welche Juwelen wie ein Greifvogel in ihren „Krallen“ halten. Andere Methoden machen sich die Kräfte der Physik zu eigen und lassen Edelsteine aussehen, als würden sie schweben. Sie können der Beschreibung eines jeden Schmuckstücks unseres Onlineshops entnehmen, wie dessen Juwelen gefasst sind. Wir geben Ihnen nun einen kleinen Überblick über die häufigsten Fassungen für Edelsteine.

Krappenfassung

Die Krappenfassung wird auch Krallenfassung genannt, denn sie besteht aus mehreren feinen Drähten, welche den Edelstein halten. Für gewöhnlich sind diese Drähte aus der gleichen Legierung wie das Schmuckstück selbst gefertigt – also beispielsweise aus einer Goldlegierung. Jede einzelne Krappe besteht aus einem umgebogenen Draht, welcher eng um den Edelstein gelegt wird. Je nach Art des Steins sind drei bis sechs oder sogar mehr dieser Krappen nötig. Besonders häufig sehen wir Krappenfassungen mit vier Krallen. Die Golddrähte sind so fein, dass sie kaum auffallen – sie erlauben, dass das Licht von allen Seiten ungehindert in den Edelstein fallen kann.

Diese Art der Fassung eignet sich sehr gut für facettierte Edelsteine, an deren glatten Flächen und klaren Kanten die Drähte guten Halt finden. Brillanten werden sehr oft in Krappenfassungen gesetzt. Da diese Art der Fassung sich hervorragend eignet, um einen einzelnen Edelstein zu betonen, finden wir sie häufig auf Hochzeitsringen. Doch auch darüber hinaus zählt die Krappenfassung zu den gängigsten Varianten in der Schmuckherstellung und wird ebenso auf Ohrschmuck, Armbändern, Anhängern, Colliers oder Broschen eingesetzt.

Zargenfassung

Die Zargenfassung besteht aus einem Metallband, welches wie ein Ring über den Stein gelegt wird sowie aus einem Absatz – der eigentlichen Zarge – auf welchem der Edelstein ruht. So wird das Juwel etwas emporgehoben und kann besser vom Licht durchflutet werden. Insgesamt ist weniger Fläche des Edelsteins zu sehen als bei der Krappenfassung. Mit dem richtigen Stein ist diese traditionelle Form der Fassung für Edelsteine dennoch sehr eindrucksvoll.

Facettierte Edelsteine mit runden Formen sehen sehr schön in Zargenfassungen aus. Noch häufiger kommt diese Form der Edelsteinfassung jedoch für als Cabochon geschliffene Steine zum Einsatz. Bei diesen nicht-facettierten Juwelen spielt der Lichteinfall eine untergeordnete Rolle. Der goldene Reif der Zargenfassung kann jedoch Farbe und Struktur des Steins hervorragend betonen und damit kontrastieren.

Chatonfassung

Die Chatonfassung kombiniert die Prinzipien von Krappen- und Zargenfassung. Ein feiner Metallstreifen umgibt das Juwel, welches zusätzlich durch Krappen gesichert wird. Die aufwändige Chatonfassung hält kostbare Edelsteine absolut sicher und lässt zugleich optimalen Lichteinfall zu.

Kanalfassung

Die Kanalfassung eignet sich sehr gut für Ringe und Armreifen, wird jedoch mitunter auch auf anderen Schmuckstücken verwendet. Bei dieser Variante werden die Edelsteine zwischen zwei Schienen aus der Legierung des Schmuckstücks gefasst. Durch den Druck der Schienen werden sie von oben und unten fixiert. Da die Steine wie in einem Kanal etwas vertieft liegen, schließt ihre Oberfläche bündig mit der Oberfläche des Schmuckstücks ab. Häufig werden mehrere Edelsteine direkt nebeneinander in die Kanalfassung gesetzt. Sehr schön sieht es zum Beispiel aus, wenn eine Kanalfassung die gesamte Oberfläche eines Rings bedeckt. Flache Edelsteine im Baguette-Schliff eignen sich besonders gut, um in eine Kanalfassung gesetzt zu werden.

Spannring

Da die sogenannte Spannfassung vor allem für Ringe genutzt wird, sprechen wir meistens vom Spannring, wenn wir diese Fassung meinen. Tatsächlich wird der Edelstein hier frei gefasst und wird nur von den offenen Ringenden gehalten, welche von beiden Seiten Druck auf den Stein in ihrer Mitte ausüben. Winzige Einkerbungen in den Endstücken sorgen dabei für die optimale Ausrichtung des Edelsteins. Der Spannring ist optisch spektakulär, da es aussieht, als würde der Edelstein zwischen den Ringenden schweben.

Eingeriebene Fassung

Bei der eingeriebenen Fassung sieht es aus, als wären die Edelsteine in das Edelmetall eingesunken und davon umflossen worden, sodass ihre Oberfläche scheinbar nahtlos und bündig mit der Schmuckoberfläche abschließt. Diese Art der Fassung erlaubt das Abweichen von traditionellen Konventionen des Schmuckdesigns. Edelsteine lassen sich an beliebigen Stellen frei über das Schmuckstück verteilen – beispielsweise, um asymmetrische Muster mit verschieden großen Steinen auf einem Ringkopf zu bilden.

Pavé-Fassung

Hinter dem französischen Wort für „Pflaster“ verbirgt sich eine komplizierte Fassungs-Variante, bei der ein Schmuckstück geradezu mit Edelsteinen „gepflastert“ wird. Die Befestigung der Steine erfolgt mithilfe sogenannter „Körner“ – das sind winzig kleine Metallkugeln, die zwischen den Edelsteinen sitzen und diese am Platz halten. Jeder einzelne Edelstein wird von Hand in die Pavé-Fassung gesetzt. Dabei handelt es sich um eine sehr aufwändige Arbeit, die mit großer Sorgfalt durchzuführen ist. Das Ergebnis ist die Mühe wert, denn diese Fassungen tragen oft zahlreiche Edelsteine. So wirkt ein Brillantring mit vielen kleinen Diamanten in Pavé-Fassung, als würde ein einzelner, riesiger Brillant das Schmuckstück krönen.