Farbedelsteine & echte Schmucksteine – Vergleich & Überblick
Farbedelsteine wie Rubin, Smaragd oder Saphir erzeugen harmonische Kontraste mit Edelmetallen wie Silber und Gold, weshalb sie häufig zu Schmucksteinen verarbeitet werden, um Ringe, Ohrstecker und andere Schmuckstücke zu zieren. Bei allen echten Schmucksteinen handelt es sich um Minerale, welche aus der Erdkruste geborgen werden, wo sie über viele Millionen Jahre hinweg unter Hitze und Druck entstanden sind.
Damit ein Mineral als Edelstein gelten kann, muss es verschiedene Kriterien erfüllen. Alles beginnt mit der Ästhetik, denn nur in verführerischen Farben funkelnde oder das Licht schillernd brechende Rohkristalle regen die menschliche Fantasie ausreichend an, um sie zu Schmucksteinen weiter zu verarbeiten. Farbedelsteine erhalten ihre Tönung vorwiegend durch „Verunreinigungen“ mit metallischen Rückständen. Von der Menge dieser Einlagerungen hängt zudem ab, ob ein Farbedelstein eher blass und transparent oder dunkel gefärbt und undurchsichtig ist. Auch Faktoren wie Strahlung oder Hitze spielen eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen beispielsweise, ob der Quarz, aus dem Amethyst geboren wird, sich violett färbt oder ob ein gelber Citrin entsteht.
Vier Faktoren sind ausschlaggebend für die Bewertung und den Preis von Farbedelsteinen:
- Farbe: Je intensiver und leuchtender die Farbe, desto besser. Da viele Farbedelsteine ein weites Spektrum an Schattierungen und Farbvarianten besitzen, spielt auch die Seltenheit des jeweiligen Farbtons eine Rolle. So sind Feueropale seltener und begehrter als andere Opale. Manche Edelsteine ändern zudem ihre Farbe, wenn sie aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet werden oder weisen als Mischkristalle bunte Farbverläufe auf – wie zum Beispiel der Turmalin.
- Reinheit: Ähnlich wie bei Diamanten gilt für die meisten anderen Edelsteine, dass sie möglichst transparent und frei von Einschlüssen sein sollten. Jedoch gibt es gerade bei Farbedelsteinen viele Fälle, wo Verunreinigungen durch andere Mineralien einen besonderen Wert ausmachen. So gelten die durch schwarze, den Speichen eines Wagenrades ähnelnde Einschlüsse verunreinigten Trapiche-Smaragde aufgrund ihrer Seltenheit als extrem wertvoll.
- Schliff: Erst ein professioneller Schliff bringt die Vorzüge eines Edelsteins voll zur Geltung und bereitet ihn darauf vor, in ein Schmuckstück aus Gold, Silber oder Platin gefasst zu werden. Es gibt viele verschiedene Schliff-Varianten. Besonders beliebt sind die Varianten „cabochon“ (Rundschliff) sowie facettierte Schliffe. Während ein Rundschliff eher für undurchsichtige Steine genutzt wird, verstärkt ein facettierter Schliff das Leuchten transparenter Steine, da sich das Licht in aufregenden Reflexen zwischen den Facetten bricht. Ein gelungener Schliff verwandelt einen rohen Edelstein in einen wertvollen Schmuckstein.
- Gewicht: Das Gewicht von Edelsteinen wird allgemein in Karat angegeben. Ein Karat Edelstein wiegt 0,2 Gramm. Je größer und schwerer ein Farbedelstein ist, desto mehr ist er prinzipiell wert. Der finale Preis hängt jedoch stark davon ab, wie gut die anderen drei Kriterien erfüllt werden.
Da im Englischen die Begriffe colour, clarity, cut und carat verwendet werden, spricht man international auch von den „vier C“.
Edelsteine zu schneiden, zu schleifen und sauber in Schmuckstücke zu fassen, ist eine aufwändige Arbeit. Wie schwer die Bearbeitung eines Farbedelsteins ist, hängt davon ab, wie schnell der Stein bricht, auf welche Art er bricht – zum Beispiel muschelartig oder glatt – und wie hart er ist. Die Härte von Mineralen ist sogar ein sehr wichtiger Punkt, denn tatsächlich gelten nicht alle echten Schmucksteine offiziell als Edelsteine. Und die Härte ist dafür ausschlaggebend.
Edelstein oder Schmuckstein – gibt es einen Unterschied?
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist jeder farbige Schmuckstein ein Farbedelstein. In der Gemmologie – der Edelsteinkunde – wird jedoch klar unterschieden, welches Mineral in den Club der Edelsteine gehört. Und nur die Harten kommen in den Garten:
Der Härtegrad von Mineralen wird in Mohs angegeben. Bei der sogenannten Mohshärte handelt es sich im Wesentlichen um ein Ranking, welches bewertet, wie leicht sich ein Mineral einritzen lässt. Auf der niedrigsten Stufe – Mohshärte 1 – steht der Talk. Dieses Mineral ist so weich, dass es sich schon mit dem Fingernagel ritzen und sogar abschaben lässt. Um einen Feldspat mit Mohshärte 6 anzuritzen, bräuchten Sie schon gehärteten Stahl. Und das härteste Mineral – Diamant – lässt sich nur mit Werkzeugen aus anderen Diamanten oder künstlichen Kohlenstoffverbindungen ritzen.
Damit ein Gemmologe ein Mineral als Edelstein akzeptiert, muss es mindestens eine Mohshärte von 7 aufweisen. Alles, was darunter liegt, gilt nur noch als Schmuckstein. Die Härte eines Farbedelsteins wirkt sich jedoch nur minimal auf seinen Wert aus. Rosenquarz ist beispielsweise nicht weniger wert als Rubin, weil er weicher ist, sondern weil er viel häufiger ist. Ein harter Edelstein ist schwieriger zu bearbeiten als ein weicherer Schmuckstein, doch spielen auch hier Faktoren wie Spaltbarkeit oder Sprödigkeit eine größere Rolle.
Im allgemeinen Handel werden für gewöhnlich alle Farbedelsteine – ob sie hart genug sind oder nicht – als Schmucksteine bezeichnet, sofern sie geschliffen und für die Fassung in ein Schmuckstück geeignet oder bereits in Schmuck gefasst sind. Häufig werden auch Perlen und geschliffene Korallen zu den Schmucksteinen gezählt.
Was sind die beliebtesten Farbedelsteine für Schmuck?
Hier eine Liste mit beliebten Farbedelsteinen, welche häufig in Schmuck gefasst werden:
- Rubin: blutrot und so verführerisch wie verbotene Leidenschaft – Mohshärte 9
- Saphir: so blau wie der weite Himmel und geheimnisvoll wie der tiefe Ozean – Mohshärte 9
- Smaragd: sattgrüne Tiefen, wie ein Blick in einen verzauberten Wald – Mohshärte 8
- Amethyst: mit seinem satten Violett beruhigt dieser Stein das Auge und regt die Fantasie an – Mohshärte 7
- Aquamarin: ein Edelstein mit der Farbe des weiten Meeres – Mohshärte 8
- Peridot: olivgrün bis moosgrün leuchtet er besonders hell im Licht – Mohshärte 7
- Opal: oft von vielfarbigen Sprenkeln überzogen, schillert seine Oberfläche in allen Farben des Regenbogens – Mohshärte 5
- Topas: sein Mineral ist so klar und transparent wie Glas, kann jedoch verschiedene Farben annehmen – Mohshärte 8
- Turmalin: ein Mischkristall mit fantastischen Farbverläufen, die sich je nach Betrachtungswinkel ändern – Mohshärte 7
- Granat: oft mit dem Rubin verwechselt, gibt es den Granat auch in grünen, gelben oder orangen Farbvarianten – Mohshärte 7
- Citrin: der gelbe Amethyst ist in der Natur selten und kostbar – Mohshärte 7
- Onyx: ein tief schwarzer Stein, der auch in Varianten mit schwarzen und weißen Schichten existiert – Mohshärte 7
- Türkis: kein anderer Edelstein zeigt ein so prachtvolles Türkis, wie der Namensgeber dieser Farbe – Mohshärte 5
- Mondstein: sanft weiß und geheimnisvoll wie der ferne Mond am Nachthimmel – Mohshärte 6
- Rauchquarz: ihn füllen scheinbar Rauch und Nebel, eingefroren für alle Zeit – Mohshärte 7
- Rosenquarz: ein milchig-trüber Stein, dessen Farbe an den Ton zarter rosa Rosen erinnert – Mohshärte 7
- Jade: verschiedene grüne, gelbe oder weiße Minerale tragen diesen Namen, doch nur aus Nephrit und Jadeit werden Schmucksteine gemacht – Mohshärte 7
- Tansanit: diese tief blaue bis violette Schönheit wurde bislang nur in Tansania gefunden – Mohshärte 7
- Labradorit: alle Farben des Regenbogens tanzen über seine Oberfläche, auf der ein irisierender Glanz schimmert – Mohshärte 6
- Zirkon: ein dem Diamant ähnelnder, doch häufig cognacfarbener Edelstein mit doppelter Lichtbrechung – Mohshärte 7
Viele dieser Farbedelsteine werden Sie auf den wunderschönen Ringen, Ohrsteckern, Halsketten, Armbändern und Broschen in unserem Onlineshop entdecken. Varianten in Farbe und Größe, im Schliff der Schmucksteine oder der Wahl der Fassung sorgen für eine fantastische Vielfalt individueller Schmuckstücke. Falls Sie Schmuck mit einer bestimmten Art von Edelstein bevorzugen, geben Sie diesen einfach in die Suchmaske ein – Ihnen werden dann sofort alle im Shop verfügbaren Exemplare angezeigt.
Da wir zu großen Teilen gebrauchten Schmuck anbieten, welchen wir professionell aufbereiten ließen, finden Sie hier viele Edelsteinschmuckstücke, die es in keiner aktuellen Kollektion gibt. So führen wir auch einige antike Stücke, deren Edelsteine bei Bedarf neu gefasst wurden. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, unser vielfältiges Angebot zu entdecken und tauchen Sie ein in die Welt der Farbedelsteine bei Schmuckvoll.